Diese Kolumne soll euch dort abholen, wo ihr steht, denn wir legen hier Wert auf zielorientiertes Handeln. Ganz klar ist: Der Leser als Mensch steht für uns im Mittelpunkt – der Heterogenität muss besonderer Raum eingeräumt werden, aber wir sehen Heterogenität auch als Chance! Schließlich soll jeder mit seinen individuellen Fähigkeiten, Neigungen und Begabungen wahrgenommen werden. Handlungsorientierte Herangehensweisen können dabei der Schlüssel sein – gerade jetzt lassen die Zeitfenster besondere Entscheidungsspielräume zu: Fordern und Fördern war dabei schon seit Längerem angedacht.

Wenn nur alles curricular verankert ist, kann auch das System Schule ganz neu gedacht werden – das ist wohl konsensfähig und wird auch von allen mitgetragen. Man muss dabei einfach alle mitnehmen, schließlich sind wir eine Schule von 5 bis 13, dann stellen sich auch die erwünschten Synergieeffekte ein, auch wenn man manchmal mit Reibungsverlusten rechnen muss. Unverzichtbar ist dafür aber die Chancengerechtigkeit für alle Beteiligten.

Großgeschrieben werden natürlich Eigenverantwortlichkeit, Selbststeuerung und – am wichtigsten von allem – Selbstwirksamkeit. Fest steht aber: Wir sind in einem Prozess und somit immer in Veränderung begriffen. Das bedeutet ganz konkret, dass auch alle Subprozesse einer gründlichen Evaluation und ggf. Umstrukturierung unterzogen werden müssen.

Dies darf jedoch niemanden überraschen, lebt doch die Feedbackkultur vom ständigen Hinterfragen des Systems unter Beteiligung aller Beteiligten. Hier müssen Prozesse in Gang gesetzt werden, die sich an der Erlebniswelt der Kolleginnen und Kollegen orientieren. Wer dabei seine Sorgen und Nöte im Sinne einer problemorientierten Herangehensweise nicht verbalisiert, gefährdet seine eigenen Lebens- und Bildungschancen enorm, die doch möglichst lange offen gehalten werden sollen. Transparenz und Offenheit sind dabei ganz wichtig.

 

Zu berücksichtigen ist aber auch die große Individualität der unterschiedlichen Personen, doch wer in angenehmer Arbeitsatmosphäre in einen offenen und intensiven Dialog tritt, kann seinen Lernprozess selbst gestalten und letztlich sein eigenes Potential entfalten und auch Leistungen abrufen. Man sollte dabei jedoch auf unterschiedlichen Anforderungsniveaus differenzieren können, Leistungsbereitschaft zeigen und eine ständige Weiterentwicklung der eigenen Kompetenzen fest im Blick haben. Man muss sich Herausforderungen stellen, um gestalterisch tätig werden zu können. Natürlich müssen bis zur Zielerreichung noch einige Gelingensbedingungen erfüllt werden und an manchen Stellschrauben gedreht werden, doch sind wir insgesamt wohl auf einem guten Weg.