(Mara Weber, Jane, Ringering, WA/HC/FR) Am 12.10.2015 startete die Studienfahrt der beiden gesellschaftlichen Tutorien nach Dresden, welche in sechs Tagen ein vielseitiges Programm lieferte. Auf dem Programm standen außerdem zwei Tagesausflüge nach Prag und Leipzig. Nachdem die Hotelzimmer bezogen und die Koffer geleert wurden, konnten die ereignisreichen sechs Tage starten. Über die ganze Woche hinweg lernten wir unterschiedliche Stadtviertel kennen: Die historische Altstadt oder die Äußere Neustadt, die heute als Szeneviertel der Stadt gilt, in dem viele Studenten leben. Neben einer Führung zu den historischen Plätzen wurden die Tutorien auch Zeugen einer PEGIDA-Demonstration. Beim Tagesausflug nach Prag konnten wir dank einer Führung einiges über die Stadt erfahren und auch traditionelle Spezialitäten probieren, wie etwa die Zimtrollen. Die Kälte, die uns in Prag entgegnete, da es bereits geschneit hatte, ließ viele den gepackten Kofferinhalt überdenken, der nicht auf Schnee ausgerichtet war. Die Mehrheit der Programmpunkte beschäftigte sich mit politischen oder historischen Fragestellungen und war insbesondere vor dem Hintergrund des nahenden Abiturs gewinnbringend. Mit einem Besuch im Landtag Sachsen wurde den Schülern die Möglichkeit gegeben, Politik von Nahem zu betrachten und zwei Landespolitiker im Rahmen einer Fragestunde auch live zu erleben. Die Mehrheit der Schülerfragen beschäftigte sich dabei mit PEGIDA und den möglichen Ursachen für ein Erstarken rechtspopulistischer Gruppierungen gerade in Sachsen. Für viele gehörte diese Art der Begegnung mit Politik zu den Highlights der Kursfahrt. In der Gedenkstätte Münchner Platz erfuhren die Kurse etwas über die politische Strafjustiz und ihre Opfern während der nationalsozialistischen Diktatur, der sowjetischen Besatzungszeit und der frühen DDR – in der gesamten Zeit wurden die Räumlichkeiten als Gerichtsort, Haftanstalt und Hinrichtungsstätte genutzt. Dem Thema Erinnerungskultur widmete sich der Besuch des Völkerschlachtdenkmals in Leipzig. Sportliche Betätigung war hier Teil des Programms, da für die Besichtigung 500 Stufen erklimmt werden durften. Auch wenn dies anfangs nicht auf eine kollektive Begeisterung stieß, wurden alle auf der Aussichtsplattform entlohnt. Mit einen schönen Blick auf Leipzig. Nicht nur die schöne Aussicht wurde genossen, denn der Tagesausflug wurde mit einem Besuch im Kabarett „Leipziger Pfeffermühle“ beendet. Zunächst nicht vorstellen konnten wir uns, was uns im „Deutschen Hygienemuseum“ erwarten würde. Hier gab es Räume zum „gläsernden“ Menschen, zum Leben und Sterben, zur Sexualität oder auch zur Schönheit und Bewegung des Menschen. Das Militärhistorische Museum beschäftigte sich nicht wie erwartet mit Waffentechnik, Schlachten und Siegesparaden, sondern mit der Kulturgeschichte der Gewalt und bot so auch dank zahlreicher Kunstwerke eine völlig neue Sichtweise. Die Führungen in den beiden Museen gehörten zu den Höhepunkten der Fahrt, da diese qualitativ hochwertig waren und Interesse weckten. Als krönenden Abschluss ging es dann am letzten Abend in die architektonisch beeindruckende Semperoper, in der wir die Oper „Elektra“ von Richard Strauß sahen. Schließlich gab es an den Abenden Gelegenheit, das Abendleben Dresdens zu erforschen. Insgesamt überraschte Dresden auch viele Skeptiker positiv und wird den Teilnehmern als letzte Kursfahrt der Schullaufbahn in guter Erinnerung bleiben.
|
|
|