(WO) Nun ist es für die Schülerinnen und Schüler des 12. Jahrgangs bald ernst: Die Facharbeiten sollen im kommenden Halbjahr geschrieben werden, und bereits jetzt will ein Thema gefunden sein.
„Wie kommt man eigentlich auf so ein Thema, fragt eine Schülerin ebenso fasziniert wie befremdet. Judith aus Jahrgang 13 kann es ihr erklären. Wie sie zunächst andere Themen auf ihre Brauchbarkeit überprüft hat, warum sie die wieder verworfen hat und dass sie dann bemerkt hat, dass sie dieses Thema nun eigentlich immer schon interessiert hat: Sie mag die Reggea-Musik und hat sich gefragt, was denn eigentlich dahinter steckt, bei den Rastafari – und fundierte Vorkenntnisse hatte sie auch schon. Wie aus einer Grundidee ein Thema wird und wie man dieses Thema dann eingrenzt, recherchiert und formuliert, das vermittelten am Donnerstag Nachmittag die rund 120 „alten Hasen“ des 13. Jahrgangs gekonnt und engagiert. Zu den bereits im vergangenen Halbjahr erstellten Facharbeiten wurden ansprechende Lernplakate gestaltet, die den Facharbeits-Neulingen aus dem 12. Jahrgang nicht nur die Themenschwerpunkte, sondern auch die Herangehensweise innerhalb der Arbeit vermitteln. Und so stehen hier und da fachsimpelnde Schüler beider Jahrgänge in Trauben zusammen, um etwa beim Thema „Sekundenkleber“ die chemischen Elemente zu vergleichen: „Im Grunde ist das wie bei gesättigter und ungesättigter Essigsäure.“ - „Aber“, wirft ein anderer ein, „da hast du kein N-Atom“. „Stimmt“. Andernorts stößt ein Thema einen Erfahrungsaustausch an: Klarträume, so vermittelt das Plakat, sind die Art von Träumen, die man im Schlaf selbst steuern kann. Sie werden hier psychologisch und medizinisch untersucht. „Ja, stimmt, das kenn´ ich, da hab´ ich mal...“ beginnt eine Besucherin ihrer Freundin zu berichten. Und die weiß Ähnliches aus dem Bekanntenkreis. Schnell sind die Fakten dazu dem Plakat entnommen – „ach, das ist ja n Ding.“ Auch hochaktuelle Themen wie das Pegida-Phänomen innerhalb der neuen Bundesländer werden bearbeitet. Nils erläutert den Interessierten sachkundig seine Untersuchungsergebnisse: Die Frustration über die Arbeitslosigkeit der Ex-DDR-Bürger nach der Wende und die fehlende Aufarbeitung der NS-Zeit, die Isolation der Gastarbeiter in der DDR. Mit Tortendiagramm und statistischen Kurven kann er Trends und Befindlichkeiten belegen. Gleich daneben ist man ganz bei der Sache selbst: Bibliografieren speziell für die Facharbeit ist das Thema dieses Plakats, denn auch Methoden für die Erarbeitung der Facharbeit werden präsentiert. Leser dieses Plakats interessiert auch: Woran man seriöse und damit zitierfähige Quellen im Internet erkennt, oder: Wozu dient ein Exposé – diese Plakate finden sich sich eine Stellwand weiter. Dann kann ja nichts mehr schief gehen. |
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