(Filzstift auf Glas, frühe 2000er, unbekannter Künstler, Standort: Treppenhaus Gebäude 5)
Dieses Kunstwerk besticht durch seine Kritik an der Omnipräsenz der zahlreichen virtuellen Welten und am täglichen Abdriften aus der wahren Realität in eine von vielen anderen. Der Künstler, der wohl in der Tradition von Banksy steht, treibt das Spiel mit der Erkenntnisphilosophie durch die Verwendung von Glas als Medium noch auf die Spitze: Was liegt hinter dem Loch? Kann man es von der anderen Seite überhaupt sehen? Dies sind natürlich nur zwei von vielen Fragen, die sofort auf den Betrachter einstürzen, doch bald stellt man sich zahlreiche weitere: Welcher Art ist das andere Universum? Handelt es sich um eine bessere Welt (Todesmetapher!) oder um eine Dystopie? Welches Universum ist das wahre Universum?
Besonders quälend ist die geringe Größe des Lochs. Der Betrachter hat nicht die Möglichkeit, einen Blick auf das andere Universum zu werfen, geschweige denn kann er ganz hinüberwechseln. Er muss allein und ratlos zurückbleiben und sich seine eigenen Gedanken eines anderen Universums machen. Aber vielleicht ist das gerade die Intention des Künstlers – oder sind es zwei Künstler? Diese Theorie gewinnt in jüngerer Vergangenheit immer mehr Fürsprecher, dass nämlich der Schöpfer des „hole“ später durch die schriftliche Erläuterung ergänzt wurde, was das Werk einerseits seiner Ambivalenz beraubt, es andererseits aber gerade dadurch erst „eröffnet“. Wir werden es vermutlich nie erfahren.