
Die Kolumne der IGS Aurich
Mr. HOs ganz eigene Sichtweise auf den Schulalltag.
Moin moin,
mein Name ist Mr. HO alias Jochen Hinderks und ich bin nicht nur Lehrer dieser Schule, sondern auch aufmerksamer Beobachter des Schulgeschehens. Meine – meist augenzwinkernden, aber doch immer ein Körnchen Wahrheit enthaltenden – Beobachtungen findet ihr auf dieser Seite. Feedback (per Mail oder auch auf der Rückseite eines übrigbehaltenen Arbeitsblatts in meinem Postfach) ist sehr erwünscht!
Viel Spaß beim Lesen wünscht euch
„Das ist Warnsinn!“ (Folge 140)
Achtung! Dies ist eine Warnung! Der nun folgende Mr.HO-Artikel kann bei empfindsamen Personen zu Ablehnung und Reizung bis hin zu totalem Kollaps führen! Darüber hinaus kann er Spuren von Pauschalurteilen, Sarkasmus und Wahrheit enthalten.
Willkommen im zweitausendvierundzwanzigsten Jahr des Herrn und damit in einer Zeit, die sich die Sensibilität ganz groß
„Die Wahrheit ist irgendwo da drinnen“ (Folge 139)

Jeder kennt die Geschichte. Manche sind sogar davon überzeugt, dass sie an ihrer eigenen Schule passiert sind. Zumindest kennen sie jemanden, der direkten Kontakt zu jemandem hat, der das selbst miterlebt hat: Das Thema der Deutscharbeit lautet „Was ist Mut?“ Ein Schüler steht nach fünf Minuten auf, geht zum Lehrerpult, gibt ein leeres Blatt ab und sagt: „Das ist Mut.“ Er bekommt eine Eins für die Arbeit.
„Völlig verstundenplant?! (Teil 2)“ (Folge 138)
Was ist das schrecklich, wenn man mit sich selbst nicht einer Meinung ist.
Nach dem letzten Artikel habe ich den zugehörigen Comic gezeichnet, in der Hoffnung, die ganze Absurdität des Unternehmens „Frühjahrsputz im Stundenplan“ nochmal plastischer vor Augen zu haben, auf dass die Lachtränen fließen mögen. Aber je länger ich auf dieses Konstrukt blickte, umso sympathischer wurde es mir auf einmal. Wie kommt das?
„Völlig verstundenplant?! (Teil 1)“ (Folge 137)
Das Gute an Deutschland ist ja, dass im Prinzip jeder und jede für alles Experte oder Expertin ist. Macht der Bundestrainer seine Arbeit gerade nicht so gut? Da kannste eigentlich jeden fragen, wie es besser ginge. Ein Virus bedroht die Bevölkerung? Den besten Umgang damit kennt hundertpro dein Nachbar. Kaum jemand, der mit seiner Meinung, ach was, Expertise hinterm Berg hält. Das „Weiß ich nicht“ oder „Kann ich nichts zu sagen“ ist als Zeichen von Schwäche verpönt. Und natürlich haben all diese
„Audienz bei Ihro Hochwohlgesprochen“ (Folge 136)
„Der Autor will so rüberbringen, dass Medea sauer auf Jason ist.“ Dieser Satz ist inhaltlich korrekt. Trotzdem wird bei seiner Korrektur viel rote Tinte für Schlangenlinien, Ausrufezeichen oder kleine weinende Smileys verbraucht, denn: Umgangssprache! Unpassende Formulierung! Nicht fachsprachlich!
